Abschluss Risikoabsicherung für Stadler-Projekt in Ungarn

Die AIL strukturierte und implementierte eine massgeschneiderte Risikoabsicherung zugunsten von Stadler für ein Projekt mit der ungarischen Eisenbahngesellschaft GYSEV.

GYSEV ist eine ungarische Regionalbahn, welche grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehr in Westungarn und im östlichen Teil von Österreich (Region Neusiedlersee) anbietet. Das Unternehmen unterhält und betreibt ein Streckennetz von 446 km in Ungarn und 64 km in Österreich, wo es unter dem Namen Raaberbahn firmiert. GYSEV ist im Besitz der Staaten Ungarn (72%) und Österreich (28%).

Im Jahr 2024 unterzeichneten Stadler und GYSEV einen Vertrag über die Lieferung von 11 5-teiligen Stadler-Zügen des Typs FLIRT für den Fernverkehr auf den Strecken Sopron – Budapest und Szombathely – Budapest. Die FLIRT-Züge sollen 2027 – 2028 in Ungarn in Betrieb genommen werden und ab dem Jahr 2030 nach Abschluss der Zulassung der Züge für den österreichischen Schienenverkehr auch nach Österreich fahren. Die Wagenkasten der Züge werden im Stadler-Werk Szolnok in Ungarn gefertigt, die Endmontage erfolgt dann im Stadler-Werk in Polen.

Die elf neuen FLIRT-Züge werden die Flotte von GYSEV erheblich erweitern. GYSEV betreibt insgesamt bereits 20 vierteilige FLIRT-Züge von Stadler, die zwischen 2012 und 2018 bestellt worden sind. Die neuen FLIRT-Züge werden mit modernen elektrischen Traktionsmotoren ausgestattet, die den Energieverbrauch während des Betriebs senken und damit die Gesamtkosten über die Lebensdauer der Züge erheblich reduzieren werden.

Aufgrund der relativ langen Lieferfrist bis zum Jahr 2030 (inkl. Zulassung der Züge in Ungarn und Österreich) hat sich Stadler entschieden, die wichtigsten politischen und kommerziellen Risiken des Projekts durch eine Versicherung der Schweizerischen Exportrisikoversicherung SERV abzusichern. Die spezifische Risikolösung, welche die AIL zugunsten von Stadler im Zusammenhang mit dem Projekt strukturiert und umgesetzt hat, umfasst eine SERV-Fabrikationsrisikoversicherung – d.h. die Absicherung des Risikos, dass die weitere Produktion oder Lieferung unmöglich oder unzumutbar ist, weil ein Risiko, wie z.B. ein politisches Ereignis (Krieg oder kriegsähnliche Ereignisse, ausserordentliche Massnahmen ausländischer Staaten, höhere Gewalt, usw.) eingetreten ist – sowie eine SERV-Deckung für allfällige Zahlungsrisiken (Zahlungsausfall des Kunden).